Feminislam

Wie lassen sich Feminismus und Islam vereinbaren? Eine Vortragsreihe in Berlin Mitte in der Oranienburgerstraße führt zu neuen Erkenntnissen.

»Muslimischen Frauen in Deutschland sind derzeit kaum fähig, eigene Themen zu setzen.«

Dr. Nimet Seker stellt in ihrer Rede im Feminislam fest, dass feministische Kritik auch Herrschaftskritik meint. Sie führt weiter aus, dass der muslimische Feminismus vor der Gefahr steht, von einer Aufmerksamkeitsindustrie benutzt zu werden. In einem Kontext, in dem Frauen wegen ihres Kopftuchs systematisch ausgegrenzt werden, traut sich niemand in der Community, öffentlich am Kopftuch etwas auszusetzen. Denn das könnte ja die Stigmatisierung der Frauen mit Kopftuch weiter voran treiben. Frauen, die das Kopftuch ablegen wollen, müssen daher einen anstrengenden Kampf an zwei Fronten kämpfen: In der muslimischen Community glauben viele, dass sie sich mit dem Ablegen des Tuchs vom Glauben abwenden. Und in der nicht-muslimischen Öffentlichkeit glaubt man, Frauen, die das Kopftuch ablegen, hätten sich vom rückständigen Islam befreit. Die individuellen Gründe für die Entscheidungen solcher Frauen – wie etwa Diskrimierungserfahrungen – interessieren da oftmals auch die „Frauen befreinde“ Seite der Debatte nicht. Die religions- und islamkritische öffentliche Atmosphäre in Deutschland erschwert es muslimischen Feministinnen, eine echte Patriarchatskritik nach innen zu formulieren. Diese Kritik findet weitestgehend im nicht-öffentlichen Raum oder gar nicht statt. Daher möchte ich hier die Frage stellen: Wie ist es möglich, eine Patriarchatskritik aus muslimischer Sicht zu äußern, ohne dabei von Islam- und Frauenhassern vereinnahmt zu werden? Was wünsche ich mir? Ich wünsche mir Freiheit. Die Freiheit, in einer religionskritischen und sensationsgeilen Öffentlichkeit ohne Zwang sagen zu können, was ich wirklich denke. Die Freiheit, selbst Themen und Prämissen zu setzen, und mich nicht anbiedern zu müssen, um Applaus zu bekommen. Die Freiheit, nicht wieder Sprachrohr für irgendjemanden sein zu müssen. Nicht für einen Verein oder einen Verband und auch nicht für irgendeine „Richtung“ von Wasauchimmer. Und nicht für die muslimische Frau sprechen zu müssen, die es ohnehin nicht gibt. Die Freiheit, nicht vereinnahmt zu werden. Die Freiheit, nicht mein Buch zum islamischen Feminismus verkaufen zu müssen, und die Freiheit, nicht meinen Lebenslauf mit dem Thema „islamischer Feminismus“ verschönern zu müssen.

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